Während die Zahl der Neuverträge in den Ausbildungsberufen 2019 insgesamt rückläufig ist, konnten die Elektrohandwerke ihre Sonderposition untermauern und erneut leicht zulegen – ein Indiz für die Attraktivität der Tätigkeitsfelder und das Verdienst der aktiven Nachwuchsförderung des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) sowie der ArGe Medien im ZVEH.
15.717 neue Ausbildungsverträge* wurden laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Ausbildungsjahr 2019/2020 in den E-Handwerken unterschrieben – ein Plus von 0,9 Prozent gegenüber dem Ausbildungsjahr 2018/2019. Damit setzt sich der Wachstumstrend entgegen der Entwicklung in anderen Branchen zum wiederholten Mal fort.
Wie die Zahlen belegen, heben sich die Elektrohandwerke mit ihrem Zuwachs von der Entwicklung im Gesamthandwerk ab. Hier beläuft sich die Zahl der Neuverträge im Ausbildungsjahr 2019/2020 auf 142.875, was ein Minus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Grund für die rückläufigen Zahlen bei den Neuverträgen ist der Rückgang bei den Bewerberzahlen insgesamt. Ursächlich hierfür ist zum einen die demografische Entwicklung. Zum anderen entscheiden sich immer mehr Schulabgänger mit höherem Schulabschluss dafür, ein Studium anstelle einer Ausbildung zu absolvieren. Von beiden Entwicklungen sind zwar grundsätzlich auch die Elektrohandwerke betroffen. Hier ist jedoch bislang kein Rückgang bei den Neuverträgen zu verzeichnen. So entwickelten sich die Auszubildendenzahlen in den vergangenen Jahren überaus positiv. Aktuell erlernen 43.250 junge Menschen einen elektrohandwerklichen Beruf.
Besonders erfreulich an den Zahlen des BIBB ist, dass der Anteil weiblicher Auszubildender in den E-Handwerken deutlich gestiegen ist. So unterzeichneten für das Ausbildungsjahr 2019/2020 insgesamt 408 Frauen einen Lehrvertrag – 63 mehr als noch im Vorjahr. Das entspricht einem Plus von 18,3 Prozent! Wie schon im Vorjahr entschied sich das Gros der weiblichen Bewerber (339) für eine Ausbildung zur „Elektronikerin Energie- und Gebäudetechnik“ (Vorjahr: 276) und damit für ein Segment, das aufgrund des Trends zu Smart Home, Energieeffizienz und Elektromobilität sowie vor dem Hintergrund der Energiewende zu den Wachstumsbereichen innerhalb der Elektrohandwerke zählt.
„Nachwuchswerbung ist für uns in den Elektrohandwerken ein enorm wichtiges Thema – und das nicht erst, seit der Fachkräftebedarf sichtbar steigt“, so Hans Auracher, Vizepräsident des ZVEH und verantwortlich für den Bereich Ausbildung: „Insofern freut es uns, dass unser Engagement, junge Menschen für eine Ausbildung in den Elektrohandwerken zu begeistern, Erfolg zeigt. Noch schöner ist, dass wir – das bestätigt deren wachsender Anteil – auch für junge Frauen attraktiv sind. Die Elektrohandwerke werden also Schritt für Schritt weiblicher.“
„Wie qualifiziert und engagiert unsere E-Handwerkerinnen sind, konnten wir übrigens gerade erst beim Bundesleistungswettbewerb 2019 beobachten“, ergänzt Hans Auracher: „Hier schafften es zwei der insgesamt drei Teilnehmerinnen auch auf die Siegertribüne – eine hervorragende Quote!“
Um die elektrohandwerkliche Ausbildung zukunftsfähig zu halten, deren Attraktivität weiter zu erhöhen und auch künftig entsprechend dem Bedarf am Markt ausbilden zu können, hat der ZVEH im Spätsommer 2019 die Neuordnung der Ausbildungsberufe beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie angestoßen. Sie beinhaltet auch die Schaffung des neuen Ausbildungsberufes „Elektroniker für Gebäudesystemintegration“. Mit dem anspruchsvollen Betätigungsfeld möchten die Elektrohandwerke ihre Kompetenz in diesem Bereich ausbauen und Angebote rund um smarte Gebäudeausstattungen fester in der handwerklichen Dienstleistung verankern. Verläuft das Verfahren zügig, könnte bereits zum Ausbildungsjahr 2021 in dem neuen Beruf ausgebildet werden.
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* Die vorläufige Erhebung erfolgte zum Stichtag 30.09.2019.
Quelle: ZVEH
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